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Deutschland stellt 4 Milliarden Euro für die Wiederherstellung von Ökosystemen für den natürlichen Klimaschutz bereit

Für den Klimaschutz wird Deutschland in den nächsten vier Jahren vier Milliarden Euro für die Wiederherstellung und Stärkung von Mooren, Gewässern, Wäldern und Böden ausgeben. Damit kann das Land das Potenzial des Naturschutzes und der natürlichen Ökosysteme für den Klimaschutz nutzbar machen. „Natürliche Ökosysteme sind entscheidend für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Bekämpfung des Klimawandels. „Sie tragen dazu bei, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und bieten gleichzeitig Pflanzen und Tieren eine Heimat“, sagte die grüne Umweltministerin Steffi Lemke. Die Ministerin betonte, dass weitreichende Maßnahmen erforderlich sind, um sowohl das Potenzial für Klimaschutzmaßnahmen zu nutzen als auch die natürlichen Ökosysteme selbst widerstandsfähiger gegen steigende Temperaturen und veränderte Wettermuster zu machen. Der bis 2026 vorgesehene Betrag sei der größte, der jemals in den Schutz natürlicher Ökosysteme investiert worden sei, so die Ministerin. Auf der anderen Seite würden degradierende Ökosysteme nicht nur ihre Fähigkeit verlieren, als Kohlenstoffsenken zu fungieren, sondern auch zum Klimawandel beitragen, indem sie gespeicherte Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen. Die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen gesunden Ökosystemen und dem Klima wurden im jüngsten Bericht des Klimarates der Vereinten Nationen (IPCC) hervorgehoben und als politisches Ziel in den von der Regierung unterzeichneten Koalitionsvertrag aufgenommen.

Die Erklärung des Bundesumweltministeriums (BMU) wurde von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) positiv aufgenommen. „Natürliche Kohlenstoffsenken in Ökosystemen sind neben der Energieeinsparung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien die dritte entscheidende Säule auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagte Sascha Müller-Kraenner, Direktor des Deutschen Instituts für Gewässerkunde. Er hob die entscheidende Rolle der Landwirtschaft in diesem Zusammenhang hervor und betonte, dass die Trockenlegung von landwirtschaftlichen Betrieben verhindert werden müsse, um die Integrität der natürlichen Kohlenstoffsenken zu erhalten. Nach Ansicht der Nichtregierungsorganisation NABU hat die Naturklimainitiative das Potenzial, die Klimapolitik des Landes entscheidend zu verändern“. „Im Vergleich zu dem, was bisher getan wurde, hat das Programm das Potenzial, einen erheblichen Unterschied zu machen“, sagte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Vier Milliarden Euro würden ausreichen, um wichtige Entwicklungen anzustoßen, aber Bund, Länder und alle anderen Beteiligten müssten koordiniert zusammenarbeiten, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

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Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wäre der Umfang des Programms so groß, dass das Umweltministerium auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Wirkung des Programms „ehrlich“ sein müsse. DBV-Präsident Joachim Rukwied sagte: „Es geht nicht nur um die Landwirtschaft auf Mooren, sondern auch um Gemeinden, ganze Regionen und ländliche Räume, die eine Orientierung für ihr Einkommen und ihre Lebensweise brauchen.“ Eine Veränderung dieses Ausmaßes könne nur in Zusammenarbeit mit den Menschen, die in den betroffenen Regionen leben, erreicht werden. Laut Rukwied müssen „andere Einnahmequellen erschlossen werden, um die weitere Nutzung dieser Regionen zu gewährleisten.“ Er schlug auch vor, dass die Erzeugung von Solarenergie eine Möglichkeit für diese Gebiete sein könnte.

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